selbstgespräche mit siri - 4 jahre mental geboostert
Filmessay und Diskussion
C. Christine Schillinger begann den Abend mit den Worten: „Die Corona Zeit war wie eine Initiation.“ Bedrängt von all den Bedrohungsszenarien sprach sie vom Wunsch, im Film eine persönliche Sprache jenseits von Empörung und Anklage zu finden. Das ist ihr gelungen.
Zuschauer resümierten:
A: Sie sprechen in ihrem Film verschiedene Ebenen an, die nach Vertiefung verlangen.
B: Mich hat vieles berührt und regt mich nochmal zum Nachdenken an.
Das Filmessay führte uns zurück in die Corona-Zeit, in viele Gefühle und Situationen, die auch die Anwesenden in dieser Zeit bewegten. Wir sahen kurze Ausschnitte von Äußerungen aus dieser Zeit, die in den öffentlichen Medien gezeigt wurden (im Nachhinein erscheinen sie besonders absurd) und andere Ausschnitte aus Interviews, die diese Zeit komplexer betrachteten, z.B. Gwendolyn Kirchhoff mit der Überlegung des gemeinsamen Denkens. Auch ältere Experten, wie Paul Watzlawik („Wenn die Lösung das Problem ist…“) oder Hannah Arendt kamen zu Wort. Zwischendurch sahen wir C. Schillinger, ihre Überlegungen und Gefühle in dieser Zeit offenlegend und sich mit einer KI-Assistentin namens Siri austauschend. Sie stellte Siri spannende Fragen wie diese hier: „Was tut man, wenn man aus dem inneren Gefühl und seinen Werten heraus anders denkt als alle anderen?“ Die damit zusammenhängende Aussage: „Erkenne dich selbst“ zeigt das Dillemma auf, denn das Erkennen geht nicht ohne in Beziehung mit Anderen zu treten. Die Spaltung der Gesellschaft war eines der großen Themen im Film.
Im 2. spannenden Teil stellte sie der KI Fragen wie: „Siri, antworte mal im Stil von Albert Einstein: Wann ist Wissenschaft anwendbar und sinnvoll und was sind ihre Grenzen?“
Wir bekamen auch antwort auf eine 2. Frage, diesmal im Stil von I. Kant: „Was geschieht, wenn Werte und Moral von Staat und Medien verwaltet werden?“ Sowohl die Art der Sprache als auch der Inhalt der Antwort lassen uns nachdenklich werden.
Spannend war auch folgende Frage:
„Bei Tom Regenauer habe ich den Begriff Dunkle Aufklärung aufgeschnappt. Kennst du das? – Was ist das denn ?„
Die letzte, nicht ganz ernst gemeinte Frage brachte uns zum schmunzeln:
„Siri wenn Repression sichtbar wird, dann verliert sie oft ihre Kraft. Was hälst du von folgendem Vorschlag, um sich zu wehren: Was ist, wenn wir einfache Menschen die KI und die sozialen Medien mit Gestaltungsfreude überfluten und ab heute alle spalterischen Angebote ignorieren?„
Die Antworten auf all diese Fragen waren sehr spannend und regten uns an, zu diesen Statements mit der eigenen Meinung und eigenen Ideen beizutragen. Was sind die Vorteile von KI, wo liegen die Grenzen und Befürchtungen? Es entstand bei diesem Diskurs so etwas wie ein gemeinsames Denken.
Danke für diesen inspirierenden Abend!
Für mich (JG) war es ein schönes Erlebnis, durch diesen Austausch Ideen für Handlungsoptionen im Sinne der Gestaltungsfreude zu bekommen:
1. mehr mit den Menschen von Herz zu Herz sprechen, statt nur vom Verstand her.
2. die lernfähige KI füttern mit Kenntnissen im Sinne eines menschenwürdigen Lebens, das die Regeneration der Natur mit beinhaltet.

