Vorgeschichte und Ursachen des Palästina-Konflikts
In der internationalen Kolonialismus- und Genozid-Forschung wird der
Zionismus seit einigen Jahren zunehmend als Siedlerkolonialismus
bezeichnet, der eine spezifische Form des westlichen Kolonialismus ist.
Die zionistische Siedlerkolonisierung Palästinas begann Ende des 19. Jahrhunderts. Siedlerkolonialismus ist dem Forscher Lorenzo Veracini zufolge im Kern ein Projekt des Bevölkerungsaustausches – die einheimische Bevölkerung wird vertrieben oder getötet und an ihre Stelle tritt eine von außen eingewanderte Siedlerbevölkerung.
Die Entwicklung und Dynamik in Palästina ähnelt derjenigen der britischen Siedlerkolonialisierung Nordamerikas und Australiens. Dem australischen Siedlerkolonialismusforscher Patrick Wolfe zufolge folgt der Siedlerkolonialismus einer „Logik der Eliminierung der einheimischen Bevölkerung,“ sei es durch Vertreibung, Assimilierung der einheimischen Bevölkerung und Zerstörung ihrer Identität oder Massenmord.
Sowohl die ethnische Säuberung Palästinas 1948 als auch der gegenwärtige Gaza-Krieg sind absolut typisch für das Phänomen des Siedlerkolonialismus.
Die AG Denkraum lädt ein
Zeit: Donnerstag, 4. APRIL 2024, 19 Uhr
Ort: Sprechsaal, Marienstraße 26, Berlin-Mitte